Arbeitseinsatz im Marine-Artilleriearsenal

Zwischen 500 (1937) und 2.100 (1945) Männer und Frauen arbeiteten im Arsenal.

In dem riesigen Arsenal haben ab Kriegsbeginn die Arbeiterinnen und Arbeiter rund um die Uhr in vier Schichten für die Kriegsmarine Munition hergestellt und gelagert und Hülsen verschossener Munition aufbereitet.

Neben angeworbenen und verpflichteten Arbeitskräften aus der Umgebung des Arsenals wurden 1.200 Zwangsarbeiter, v. a. aus der Ukraine eingesetzt. Die Unterbringung der Arbeitskräfte erfolgte in Baracken. Diese trugen Bezeichungen entsprechend ihrer Bewohner: „Stabskompanie“, das „Plöner Lager“, das „Italiener Lager“, das „Interniertenlager“, das „Russenlager“ und das „Jugendheim“ (Baracke für Arbeiterinnen). Die Zwangsarbeiter durften das Arsenalgelände nur sonntags für einen Stadtbesuch in Bad Segeberg verlassen.

Von den Zwangsarbeitern gibt es kaum Briefe oder Tagebücher. Verdienstvoll hatte sich die 2015 verstorbene Historikerin Gisela Schwarze in ihrem Buch "Die Sprache der Opfer" jener ukrainischen Frauen angenommen, die in Wahlstedt arbeiten mussten. Mit ihnen ist sie in Briefkontakt getreten. Die Briefe von sechs Zwangsarbeiterinnen aus diesem Buch können mit dem nachfolgenden Link geöffnet werden.

Manche Gräber von Zwangsarbeitern sind noch auf dem Bad Segeberger Ehrenfriedhof erhalten. Im Museumsbunker wurde eine Gedenkecke für diese Menschen eingerichtet - samt Querverweisen auf die Schicksale heutiger Flüchtlinge in aller Welt.

Briefe von ukrainischen Zwangsarbeiterinnen